Hush Little Baby
Camille Hollett-French
Lacey, eine junge Mutter, besucht ihren Vater, der wegen eines furchtbaren Verbrechens in einem Hochsicherheitsgefängnis einsitzt. Der Vater bemüht sich um ein normales Gespräch, aber aus diesem Bemühen entsteht letztlich nur ein angespannter und gekünstelter Dialog, in dem ebenso viel Ungesagtes wie Gesagtes steckt. So werden die tiefen Verletzungen und der Schaden nahezu greifbar, die aus dem Verbrechen des Vaters entstanden sind. Ein aufwühlendes, emotionales Drama um Themen, die im Licht der „Me Too“-Bewegung noch schmerzlicher werden.
Camille ist eine junge Schauspielerin, Autorin und Regisseurin aus Toronto, deren Wurzeln in Trinidad und Kanada liegen. Dieser Film ist ihr Regiedebut und Teil einer Serie aus drei Kurzfilmen, an der sie als Autorin, Regisseurin und Schauspielerin beteiligt war. Die Serie mit dem Titel „My Story“ betrachtet die Scham, die mit den verschiedenen Elementen des Sex und der Sexualität verknüpft ist, und lotet aus, welche Auswirkungen das auf uns hat – unabhängig davon, wie sehr wir involviert sind.
Alle drei Geschichten sind aus einer weiblichen Perspektive erzählt und werfen schwierige Fragen auf: Was bedeutet es, eine Frau zu sein? Was bedeutet es, ein Mann zu sein? Werden wir als die geboren, die wir sind, oder sind wir ein Produkt unserer Umwelt? Was schulden wir den Menschen, die Teil unserer Gesellschaft sind? Schulden wir ihnen überhaupt etwas? Warum hassen wir? Warum lieben wir? Es sind Fragen, denen wir in Zeiten von „Me Too“ schlichtweg alle gegenüber stehen.